Thema: Eine LC-Geschichte: Shadow Stone Di 11 Feb - 0:41
Huhu
Habe Zieglein von meiner "kleinen" Lc-Geschichte erzählt und er wollte, dass ich sie einmal poste. Das hier ist nur der Anfang, wenn ich mehr posten soll kann hier gern geschrieben werden.
Viele liebe Grüße Ayu
-Prolog- ~Ayla de Larion~ ~100 Jahre nach dem großen Krieg~
Wenn du die einmalige Chance erhalten würdest, dein gesamtes Leben von einer Sekunde auf die nächste komplett zu verändern, dem monotonen Alltag zu entfliehen und etwas völlig Neues, Verrücktes und Irrsinniges anzufangen, würdest du sie ergreifen? Würde dich die Angst vor der Möglichkeit, zu versagen, davon abhalten? Wenn es genau DIE Möglichkeit wäre, deine Träume zu verwirklichen? Würde dich der Glaube an ihre Unerfüllbarkeit lähmen, erstarren lassen wie unzählbare Eiskristalle?
Doch, ich frage dich, wenn sie durch eine unerwartete Drehung des Schicksalsrades doch erfüllbar wären? Was dann? In dieser Sekunde, in der du vor jener Entscheidung stehst, bekämest du die Angst, vor einem Weg, der in seiner Ungewissheit, in ein Leben voller unbekannter Herausforderungen führt? Ungeachtet der Gefahr, dass vertraute Dinge für immer verschwinden können? Ich frage erneut, würdest du diesem Pfad folgen? Ich für meinen Teil bereue meine Entscheidung nicht. Keine Sekunde. Keine Minute. Keine Stunde. Mein Leben war auch vorher schon ein Scherbenhaufen. Schlimmer hätte es eh nicht mehr kommen können, oder? Anfangs war es doch bloß ein Wunsch.
Ein unausgesprochener Gedanke unter guten Freunden. Der simple Wunsch eines jeden Kindes, etwas Spannendes zu erleben. Ein Abenteuer der Extra-Klasse. Ich wünsche mir nicht, die letzten Monate wären nie passiert. Nur anders. Wir hatten doch nicht ahnen können, dass jene Sommernacht unser gesamtes Leben verändern sollte. Unsere Freundschaft. Und letzten Endes uns selbst. Sie haben uns erzählt, wir werden wie Helden sein. Berühmt, bejubelt, geliebt. Wie in all den Sagen, Legenden, Geschichten, die aus weiter Ferne von Erzählern vorgetragen werden. Spannend. So real, dass es wirke, als geschähe der Kampf direkt vor deinen Augen. Das Klirren von Schwert auf Schwert. Das Sirren der Pfeile in der rabenschwarzen Nacht.
Das Lodern der Fackeln. Das Wiehern der Pferde. Pures Adrenalin. Bei jenen Sagen stellten sich unsere Nackenhaare auf, jede Pore unseres jungen Körpers begehrte, dabei zu sein und genau dasselbe zu erleben. Die eine, entscheidende Sekunde, in der der Held alles für sich entscheidet, sollte unsere sein. Doch den Weg dahin haben sie verschwiegen. Wie viele Leichen unseren Weg säumen würden. Das Blutvergießen, dessen Sinn irgendwann gar keine Rolle mehr spielte, Hauptsache, die Sonne wieder aufgehen zu sehen. Erst viel zu spät bemerkten wir, dass dies, unsere Geschichte, keine der Erzählungen der Alten war. Und das zwischen Realität und Erzählungen ein immens großer Unterschied lag. Es gibt kein Happy End im richtigen Leben. Nur das bessere oder das schlechtere Ende. In meinem Fall, das schlechtere.
Ich bereue nichts. Gar nichts. Meine Augen können kein Blutvergießen mehr sehen. Meinem Körper ist das Kämpfen müde geworden. Es ist gut so, wie es ist. Ich ergriff die Hand meines Gefährten. Auch sie war warm, verschwitzt und blutverschmiert. Was spielte das nun noch für eine Rolle. Wir haben unsere Aufgabe erfüllt. Mehr gäbe es eh nicht zu tun. Ein Lächeln huschte über sein hageres Gesicht. Aufmunternd. Eine tolle Art, Abschied zu nehmen. Ich blickte nicht in den gähnenden Abgrund unter mir, als ich sprang. Es war nur wichtig, dass seine Hand meine hielt. Mehr zählte nicht. Wir haben dies gemeinsam begonnen und wir bringen es gemeinsam zu Ende. Ich schloss meine Augen. Eine tolle Art, Abschied zu nehmen.
Die Dunkelheit umfing die beiden Gestalten wie verloren gegangene Geschwister und schloss sie gebührend in ihre finstere Umarmung. Sie lächelten, als sie fielen. Ohne ein Aufblitzen von Angst in ihren Augen. Der dunkle Stein lag pulsierend in ihrer Hand. Über ihnen brach die Hölle aus. Nein, dass, was sie suchten, war bei ihr. Sie würden es niemals bekommen. Niemals. Und wie als letzten Tribut brachen die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen über die Berggipfel Meraks und tauchten die Welt in ihr magisches Licht. Wahrhaftig, eine tolle Art, Abschied zu nehmen.
saphIra
Anzahl der Beiträge : 34 Anmeldedatum : 28.01.14
Thema: Re: Eine LC-Geschichte: Shadow Stone So 23 Feb - 0:35
also ich finde die geschicht voll genial richtig gut geschrieben
Lahrween
Anzahl der Beiträge : 152 Anmeldedatum : 10.02.14
Thema: Re: Eine LC-Geschichte: Shadow Stone Mo 3 März - 23:11
@_@ Ich will wissen wies weitergeht... ich mag die Geschichte^^
SaTaNsZiEgE Admin
Anzahl der Beiträge : 1460 Anmeldedatum : 20.01.14 Alter : 46 Ort : Breitscheid
Thema: Re: Eine LC-Geschichte: Shadow Stone Di 4 März - 0:21
Bin dafür das es weiter geht.
AyumiDesu
Anzahl der Beiträge : 166 Anmeldedatum : 11.02.14
Thema: Re: Eine LC-Geschichte: Shadow Stone Sa 8 März - 20:02
Kapitel 1 ~Zaina Chaya~ „Auch wenn du mir mein Leben raubst, mein Wort währt ewig!“ ~200 Jahre nach dem großen Krieg~
Feurig und wild, wie unbändige Tiere, sprühten die Funken durch die Nacht. Der kühle Oktoberwind trug sie, davon, in weite, unbekannte Ferne. Er spielte mit ihnen, auf eine besondere Art und Weise und mit der richtigen Sichtweise eine Art Tanz, den sie vollführten, wenn sie sich in die sternenklare Nacht hinauf schwangen, zu den nach und nach verblassenden Sternen am Himmelszelt. Holzscheit um Holzscheit wurde einOpfer der Flammen, die an ihm leckten, bis er all seine Lebenskraft ausgehaucht hatte und nichts weiter als ein Häuflein Asche zurückblieb.
Rauchiger Geruch, der feurige Atem des Feuers, wehte durch die Nacht, lockte von nah und fern Menschen, ob Freund, ob Feind, in seine Runde, auf der gemeinsamen Suche nach Wärme und Geborgenheit. In jenen Nächten war es egal, wer du bist, es ist egal, was andere von dir hielten. Es ging nur um das Gefühl. Es war ein Spiel, ein Schauspiel der Natur, das in jedem etwas Einmaliges regte, eine Erinnerung aus vergangenen Zeiten vielleicht. Beim genaueren Hinsehen erzählten die Flammen einem jeden, der bereit war, ihnen zu lauschen, eine Geschichte, sie malten Worte in das Dunkle der Nacht, geschrieben mit dem Herzblut des Lebens, erzählten sie von längst Vergessenem, alten Sagen und Legenden, Helden und Bösewichten, Magie und Liebe.
Ein Leben ist wie ein Funke getragen von der Nacht. Er fliegt, mal höher, und mal tiefer, bis sein Licht nach und nach schwächer und schwächer wird, bis es gänzlich erlischt. Unvorstellbar, dass jenes Land, gezeichnet durch grüne Wiesen,glitzernde, kristallklare Flüsse, rauschende Wasserfälle und immer währenden Sonnenschein noch vor zweihundert Wintern von Krieg, Blut und Tod zerfurcht war. Auch hundert Jahre nach dem großen Krieg waren noch tiefe Rillen zu erkennen, die der Krieg gezogen hatte. Man musste nur nach ihnen suchen. Nur noch wenige Leute konnten damals von jener Zeit erzählen, die legendäre Ära der Diamas. Sie waren Hüter und Kämpfer in einem, ausgestattet mit besonderen Fähigkeiten, dennoch, verachtet und gefürchtet vom ganzen Volk. Ein Diamas zu sein, war eine Ehre und Schande zugleich, eine Zeichnung, zu etwas Besonderem berufen worden zu sein. Was genau ein Diamas war, wusste jedoch keiner mehr. Und fragte man die Alten, so bekam man niemals eine Antwort. Es schien, als sei ein Nebel des Vergessens um sie gerankt, eine Mauer aus Schweigen.
Eines stand für alle Bewohner Iris fest: Entweder, es hat die Diamas NIE gegeben und sie waren ein Hirngespinst der Alten, eine Dichtung, ein Mittel der Lyrik, um ihre Erzählungen aufzuwerten, oder sie sind nach und nach in Vergessenheit geraten. Ich wage zu behaupten, es ist der Neid, der die Ablehnung der Menschen begründet. Hängt nicht jeder, tief in seinem Herzen, an dem Gedanken, dem Wunsch, der Sehnsucht, etwas Besonderes zu sein, etwas Außergewöhnliches zu erleben? Vielleicht ist es die Frustration, die sich in das Herz der Menschen frisst, wenn nicht sie die Auserwählten sind, oder gar der Neid, der nach und nach das Gute in ihnen verschlingt, bis nur noch ein verbitterter Keimling übrig geblieben ist, ein vernichtender Rest seiner ehemals großen Pracht. Vielleicht ist es auch die Angst, die Furcht davor, welche Macht jene besitzen und somit auch was für eine Verantwortung, die schamlos ausgenutzt werden kann, um die Schwächeren zu unterjochen. Doch, ist einLeben getrieben in Neid, Hass und Furcht tatsächlich ein Leben?
Ich glaube, nein. Auch ein noch so kleiner Regentropfen kann einer ausgedorrten Pflanze ihr Leben retten und sie zu neuer Pracht und Schönheit erblühen lassen. So kann doch auch ein einzelner Mensch und sei er noch zu unbedeutend, am Ende von großer Bedeutung sein? Ich fragemich, wo sind die vielen Krieger in den Erzählungen der Alten, die ihr Leben für das des Helden gaben? Niemand erinnert sich ihrer und niemand gedenkt ihrer. Aber was wäre der Held, ohne jene, heute? Ein Nichts. Ein Niemand. Das werde ich ändern.
Zweihundert Jahre nach dem großen Krieg herrscht über Iris Chaos. Die alte Ordnung existiert nicht mehr. Die ruhmreichen Könige und ihre in den Himmel ragenden Burgen – Vergangenheit. Die Menschen sind in Angst. Die Ländereien getränkt vom Blut Unschuldiger.Die neue Regierung – unfähig. Sie ist zerspalten, bekriegt sich gegenseitig. Demokratisch, nennen sie sich. Ein Rat, der sein Volk belügt. Sie verdrehen die Vergangenheit, wollen Ruhe schaffen. Was sie stattdessen schaffen, ist Chaos. Das alte Leben gibt es nicht mehr. Und nie war die Abwesenheit der Diamas mehr zu spüren als heute. Ich bin Zaina Chaya, oberste Schreiberin des inneren Zirkels der Magier, und während ich die Wahrheit nieder schreibe, breitet sich über Iris, meine Welt, ein rotes Meer aus Blut aus. Die Truppen Dagons rücken weiter vor, zerstören alles, was mir wichtig ist. Das Opfer der Diamas mag vergebens gewesen sein. Aber nie vergessen!
Es ist genau eine Spätsommernacht und ein albernes, kindliches Versprechen unter Freunden, das ein Leben komplett ändern sollte. Und nicht nur das eines. Dies ist eine Geschichte, eine besondere Geschichte, die nicht bloß den Helden gedenken soll, sondern alles Schildern soll, vom Anfang, bis zum Ende, entstanden durch das Tagebuch einer jungen Diamas. Eine Geschichte, von Gut und Böse, Freundschaft und Liebe, Verrat und Hass. Ein uraltes, sagenumwobenes Geheimnis längst vergangener Zeit.
Das Geheimnis von Shadow Stone...
Lahrween
Anzahl der Beiträge : 152 Anmeldedatum : 10.02.14
Thema: Re: Eine LC-Geschichte: Shadow Stone Mi 21 Mai - 19:31